Alles im grünen Bereich: Human Sustainability Management für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen
Wohl kaum ein Jahr wie 2021 hat sich bisher so ausführlich mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz auseinandergesetzt. Aktuell diskutieren rund 200 Länder auf der UN-Klimakonferenz 2021 / COP 26 über dringend gebrauchte Fortschritte in der internationalen Klimapolitik und eine weitere Verbesserung der Pariser Klimaziele. Um bis 2050 das Netto-Null Ziel erreichen zu können, fehlt es Staaten jedoch bisher an kurzfristig umgesetzten und langfristig nachhaltigen Maßnahmen.
Der Begriff der Nachhaltigkeit kann und muss als ein politisches, wirtschaftliches, soziales und ökologisches Leitbild verstanden werden. Nachhaltigkeit impliziert ein Handlungsprinzip zur bedürfnisbefriedigenden Ressourcen-Nutzung. Und zwar bei gleichzeitiger Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit von Systemen wie etwa Lebewesen oder Ökosystemen.
Während viele in unserer Gesellschaft die Möglichkeit besitzen, ihr Privatleben klimaneutraler zu gestalten, tun sich Unternehmen hier oft schwer. Eine Beschäftigtenbefragung der Bertelsmann-Stiftung zeigte jedoch, dass 55 % der ArbeitnehmerInnen aus der Privatwirtschaft mehr Maßnahmen von Unternehmen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz begrüßen würden. Je nach Branchenzugehörigkeit sind europäische Unternehmen allerdings mit unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert, nachhaltige Konzepte kosteneffizient in die eigenen Produktions- und Handelsstrukturen entlang einer fairen und ressourcenschonenden Supply-Chain zu integrieren.
Doch der Weg hin zu einer gemeinsamen erfolgreichen Umsetzung des europäischen Grünen Deals beginnt bereits bei unternehmensinternen Maßnahmen und Umstrukturierungen. HR kann hier als größter Treiber und Motivator agieren.
Wie genau sich Nachhaltigkeit im HR-Wesen denken lässt und wie ein nachhaltiges Personalmanagement langfristig zu einem grüneren Unternehmen führen kann, zeigen Ihnen unsere Carysmo Consultants:
Wie kann Nachhaltigkeit im modernen Human Ressource Management verstanden werden?
Seit mehreren Jahren entwickelt sich das Personalwesen zu einer immer wichtigeren Unternehmensinstanz. Die Human Resources-Agenda geht und denkt mittlerweile weit über die reine Planung von Personal und Personalgewinnung hinaus. Sie fokussiert Talentgewinnung nach immer neuen Methoden und Trends, erarbeitet Employer Branding-Konzepte und ist Stimmungsbarometer im Unternehmen, um punktgenaue Personalentwicklung zu gewährleisten. Nachhaltigkeit kann im Personalwesen und Personalmanagement als langfristige und zukunftsorientierte Personalpolitik verstanden werden.
Das Human Sustainability Management konzentriert sich nicht mehr auf die situative Bereitstellung von Arbeitskraft, sondern legt den Fokus auf den langfristigen Aufbau und die Regeneration des Personals unter Berücksichtigung von VUCA-Faktoren und Megatrends. Hierbei zielt eine nachhaltige Strategie auf die Förderung und Regeneration von personellen Ressourcen ab. Die Fähigkeiten, vorausschauend mit möglichen Nachhaltigkeitsdilemmata (zum Beispiel Konflikte zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen) umzugehen, gehört ebenso zu den Kernkompetenzen des Sustainable Human Resources Managements wie eine vorausschauende und flexibel auf ökonomische Einflüsse reagierende Bedarfsplanung.
HR-Abteilungen agieren als Link zwischen Fachabteilungen und Führungsebenen, als Fundament für ein nachhaltiges Unternehmen. Mit ihrem Wissen können sie nachhaltiges Denken und Handeln bei MitarbeiterInnen und Führungskräften proaktiv fördern und Personal auf zukünftige interne und externe Nachhaltigkeitsstrategien vorbereiten.
Geht es um Human Sustainablity Management, dann geht es also im ersten Schritt weniger um die Verbesserung des unternehmerischen CO2-Footprints oder anderen klimaschützenden Maßnahmen, sondern um eine langfristig erfolgreiche und Kapazitäten schonende und regenerierende Personalpolitik. Im Zentrum dieser Politik wird der Mensch und dessen Arbeitskraft als Ressource gedacht, dessen Schonung und Neutralität im Verbrauch es zu bewahren gilt.
Aus welchen Aktionen besteht eine nachhaltige HR Strategie?
Eine nachhaltige Human Resources Strategie beginnt zunächst mit dem Neudenken der Ressource Mensch. Um die Arbeitskraft der eigenen Mitarbeiter langfristig erhalten zu können, gibt es viele strukturelle Möglichkeiten und Angebote, die einem nachhaltigen Personalwesen eigen sein sollten: Gleitzeit, Kurzarbeit in Krisenzeiten anstelle von Entlassungen, langfristige Personalplanung anstelle von kurzfristigen Stellenstreichungen, individuelle Weiterbildungsmaßnahmen und Talentförderung. Doch auch die richtigen Coporate Health Strategien als Teil eines nachhaltigen HR Managements tragen zum Wohlergehen und einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen bei.
So können je nach Branche die richtigen Maßnahmen zu Arbeitssicherheit, wie beispielsweise regelmäßige Erhebungen zu Mitarbeiterzufriedenheit, mentale und körperliche Angebote im Health-und E-Health-Umfeld und offene und produktive Angebote zur Gesundheitskommunikation das Unternehmen stärken. Ebenso tragen diese zu einer steigenden Leistungsfähigkeit bei Mitarbeitern bei und stärken die Arbeitgebermarke im Sinne des Employer Branding.
Aufgabe des Human Sustainability Managements ist es, einhergehend mit den Unternehmensleitlinien eine Brücke zwischen Unternehmensleitung und Angestellten zu schaffen, um langfristig und gemeinsam die Nachhaltigkeitsstrategie zu optimieren. HR kann als ein Bindeglied aller Beteiligten funktionieren und so ein gemeinsames Verständnis von ökologischer Nachhaltigkeit entwickeln. Wichtig sind hierbei Transparenz und hierarchieübergreifende Kommunikation sowie Fehleranalysen und der gemeinsame, offene Austausch über Verbesserungsmaßnahmen.
Wie macht HR Unternehmen grüner?
Zunächst einmal gibt es nicht den einen grünen Weg für alle Unternehmen. Mit Blick auf unterschiedliche Branchenzugehörigkeiten, Produktionsverhältnisse sowie diverse Liefer- und Wertschöpfungsketten muss ein jedes Unternehmen individuell entscheiden, in welchem Rahmen und unter welchen Voraussetzungen Nachhaltigkeit umsetzbar ist. Unternehmenseigene Nachhaltigkeitsanalysen geben hierbei Aufschluss darüber, in welchen ökologischen und sozialen Feldern grüner gehandelt werden kann.
Für die Implementierung steigender Nachhaltigkeit im Unternehmen müssen interne und externe Prozesse im Sinne der Ressourcenneutralität neu gedacht und eine zukunftsorientierte sowie nachhaltige Entwicklungsstrategie erarbeitet und umgesetzt werden. Ressourcen zu wahren ist hierbei die oberste Prämisse. Ressourcen werden hierbei aber nicht ausschließlich als materieller Rohstoff verstanden.
Der Begriff Ressource wird über die reine Materialität hinaus ökologisch, ökonomisch, aber auch sozial gedacht. Nachhaltiges Ressourcenmanagement fokussiert auch die soziale Verantwortung eines Unternehmens in der Gesellschaft und der eigenen Mitarbeiter. Bei der Etablierung einer Nachhaltigkeitsstrategie machen Umwelt-, Energie- oder Abfallmanagement nur einen Teil der Gesamtstrategie aus, die langfristig und zukunftsorientiert zum Ziel hat, Umweltschutz zu fördern. Denn nur wenn auch die eigenen Mitarbeiter ein Bewusstsein und ein Verständnis für Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen aufzeigen, kann ein Unternehmen erfolgreich grüner werden.
HR kann als grüner Initiator agieren, der Anreize schafft, um eine fundierte Nachhaltigkeitskompetenz auf allen Ebenen zu manifestieren. HR kann weitere Stakeholder wie Nachhaltigkeitsaktivisten oder NGO’s heranziehen, um Einfluss auf Negativfaktoren in der gesamten Wertschöpfungskette zu nehmen. Als zentrale Anlaufstelle im Unternehmen kann HR Gespräche über nachhaltige Ziele, Ambitionen, Möglichkeiten, Bilanzen und erste Erfolge führen und fördern. HR kann und muss sich daher eine Nachhaltigkeitsexpertise aneignen. Zu diesem Wissen gehören beispielsweise die von der UN entwickelten Sustainable Development Goals oder CSR-Fachwissen (Corporate Social Responsibility) wie zum Beispiel über Nachhaltigkeitsstandards oder über Energieeffizienz. Personalabteilungen können diese Kompetenzen letztendlich bündeln und an alle Hierarchieebenen weitergeben, um das gemeinsame Verständnis von Nachhaltigkeit durch eine nachhaltige Unternehmenskultur zu stärken. Nur so kann ein Unternehmen menschen- und umweltorientierter agieren und Teil einer verantwortungsbewussteren Zukunft sein.
Wie unsere Carysmo Consultants aufzeigen konnten, ist Nachhaltigkeit im HR-Management mehr als die Bereitstellung von E-Bikes für Mitarbeiter oder das Einsparen von Druckpapier am Arbeitsplatz. Auch wenn jeder kleine Beitrag zählt, um grüner zu werden und den unternehmenseigenen CO2-Ausstoß zu minimieren, muss Nachhaltigkeit ganzheitlich und im Unternehmen hierarchie- und strukturübergreifend gedacht werden.
Carysmo Consultants und Sentos Consult unterstützen HR-Abteilungen auf Ihrem Weg zu einer nachhaltigeren Personalrekrutierung.
Hierbei finden wir Dank zwanzigjähriger Expertise in der Direktsuche und im Research die Kandidaten aus dem Top- und Middle-Mangement, die mit ihrem Unternehmen in eine starke und innovative Zukunft aufbrechen. Denn auch wir möchten unseren Beitrag zu einer grüneren Welt leisten. Unsere Branchenspezialisten beraten Sie gerne zu einer geeigneten Suchstrategie zu ihren Jobs für morgen.
Wer sich noch ein wenig mehr mit dem Thema „Nachhaltigkeit im HR-Management“ befassen möchte, dem empfehlen wir folgende Quellen:
https://www.consilium.europa.eu/en/5-facts-eu-climate-neutrality/
https://www.csr-in-deutschland.de/DE/Was-ist-CSR/Grundlagen/grundlagen.html
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/unternehmen-im-wandel-all#0